Wochengebet

Gebet zum Sonntag Rogate, 5. Mai 2024

von Christian Lehnert

Was tun, 
wenn die Sprache versagt, 
Schweigen aber unmöglich ist? 
Bete du, Gott, 
in uns, 
tritt für uns ein, 
die wir nicht wissen, wie wir beten können. 
Wir stehen vor dir und werden still, 
offen für dich:  

(Stille)

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier für all diejenigen, 
die nicht zu dir kommen, 
die dich nicht kennen wollen, 
die dich verloren haben, 
denen das Wort „Gott“ nichts mehr sagt. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille)

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier für all diejenigen, 
die nicht mehr sprechen, nur noch wimmern und röcheln können, 
für alle Verzweifelten im Krieg,  
für alle Verschleppten und Gefolterten, 
für alle Kinder, die hilflos und ohne zu verstehen 
Gewalt und Elend erfahren. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille) 

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier ein für alle,  
die wortreich von dir reden und
dich dabei für ihren eigenen Zwecke verrechnen, 
für alle, die deinen Namen missbrauchen, 
die sich ihrer Macht, in ihrer Moral, in ihrer Eitelkeit sonnen, 
die sich selbst für das Maß der Dinge halten. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille)

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier für alle,  
die wir in ihrer Bedürftigkeit nicht sehen,  
für die Mitleid zu empfinden, wir nicht fähig sind, 
die wir vergessen und verdrängt haben, 
für die uns Unsichtbaren, 
die doch auf uns warten. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille) 

Wie können wir beten, Gott? 
Du willst dich erbarmen, 
willst unsere Sprache und unser Leben füllen 
mit dem Undenkbaren, 
dem Unsagbaren, 
mit deiner Gegenwart. 
Wir sprechen, wie du uns gelehrt hast: 
Vater unser …

„Quelle: Wochengebet der VELKD, www.velkd.de(opens in a new tab)

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